

Merz äußert Verständnis für Angriff der USA auf Irans Atomanlagen
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Verständnis für den Angriff der USA auf die Atomanlagen des Iran geäußert. Er sehe "keinen Grund, das zu kritisieren, was Amerika am letzten Wochenende getan hat", sagte Merz am Montag in einer Rede beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin. Dies gelte auch für Israels Angriffe auf den Iran: "Es gibt für uns und auch für mich persönlich keinen Grund, das zu kritisieren, was Israel vor einer Woche begonnen hat", sagte der Kanzler.
Das Vorgehen der USA sei "nicht ohne Risiko", räumte Merz ein. "Aber es so zu belassen, wie es war, war auch keine Option", sagte er mit Blick auf Irans Atomambitionen.
Der Kanzler schlug damit einen anderen Ton an als sein Parteifreund, Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU). Dieser hatte den Angriff der USA auf den Iran als bedauerlich bezeichnet: "Bedauerlicherweise hat es jetzt diese militärische Aktion gegeben, die wohl notwendig war aus Sicht der USA", sagte Wadephul am Sonntagabend im ZDF.
Die CDU-Führung machte am Montag deutlich, dass sie dieses Bedauern nicht teile. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte nach den Sitzungen von Vorstand und Präsidium in Berlin, dass die CDU das Vorgehen der USA unterstütze.
"Das widerspricht sich nicht: Auf der einen Seite sich für eine diplomatische Lösung einzusetzen und auf der anderen Seite diese Militärschläge der USA und Israels zu unterstützen - und nichts anderes macht diese Bundesregierung", sagte Linnemann. "Deswegen halte ich das Vorgehen der Amerikaner in diesem Zusammenhang für richtig."
Der CDU-Generalsekretär sagte: "Man muss einfach wissen, dass 40 Jahre lang das Mullah-Regime diese Welt mit Terror überzogen hat." Die Lage in der Region sei ein wichtiges Thema in den Gremiensitzungen am Montag gewesen.
Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardiert seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. Der Iran attackiert Israel seither im Gegenzug mit Raketen und Drohnen.
Die USA hatten in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen und die Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan mit B-2-Kampfjets und bunkerbrechenden Bomben angegriffen. Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran bestreitet.
P.Palacios--ECdLR