

SPD-Ministerpräsidenten äußern sich besorgt über Profil der Partei
Vor dem Parteitag der Sozialdemokraten haben sich mehrere SPD-Ministerpräsidenten besorgt über das Profil der Partei geäußert. Anlässlich des schlechten Wahlergebnisses und stagnierender Umfragewerte sagte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger am Mittwoch dem Nachrichtenportal "The Pioneer": "Viel Luft, um Fehler zu machen, ist nicht mehr da."
Rehlinger forderte, einige Änderungen in der Partei vorzunehmen. "Die Themenauswahl muss anders werden", sagte sie. Nach vorne rücken müssten Themen, die die Menschen beschäftigen - "Themen, die am Esstisch diskutiert werden". Die SPD fungiere als "starke Stimme der Arbeitnehmer" und müsse wieder als solche wahrgenommen werden, sagte Rehlinger.
Einen "Fokus auf die arbeitende Mitte in unserem Land" hält auch der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) für wichtig, besonders in Hinblick auf die Regierungsverantwortung der SPD. "Es geht um gutes und geräuschloses Regierungshandwerk in der Bundesregierung, ein klares sozialdemokratisches Profil mit Bodenhaftung und eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung der SPD in Bund, Ländern und Kommunen", sagte Woidke.
Alexander Schweitzer, SPD-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, riet seiner Partei zu mehr Nahbarkeit. "Wir müssen immer daran denken, dass wir neben dem Kopf auch das Herz ansprechen müssen", sagte er. Er frage sich bei Reden immer, wie er seine Argumente vortragen würde, "wenn ich nicht auf einem Parteitag spreche, sondern am Küchentisch in meiner Nachbarschaft" - und was er dort zu hören bekommen würde.
L.Lozano--ECdLR